Geschichte Hotel / Karl / 1823-1891 / König von Württemberg
1846 verlobt Karl sich am 18. Januar in Palermo mit der 23jährigen Großfürstin Olga (1822-1892), einer Tochter des russischen Zaren/Nikolaus J. und dessen Gemahlin Alexandra, einer Schwester des späteren deutschen Kaisers Wilhelm J.Zarin Maria Feodorowna, die Schwester König Friedrichs J., ist die Großmutter der Braut. Am 13. Juli 1846 findet in Peter Hof bei Sankt Petersburg die feierliche Hochzeit statt. Am 23. September zieht das junge Paar unter großem Jubel der Bevölkerung in Stuttgart ein. In Stuttgart erbaut sich das Kronprinzenpaar die Villa Berg als Wohnsitz, 1863 nimmt die Kronprinzessin die Villa Berg als Wohnsitz. 1863 nimmt die Kronprinzessin ihre Nichte Wera, eine Tochter des Großfürsten Konstantin von Russland, an Kindes statt an. Die Ehe König Karls selbst bleibt – wohl wegen seiner späten offen zu Tage tretender Homosexualität – kinderlos.
Nach dem Tod seines Vaters am 25. Juni 1864 wird Karl König von Württemberg und am 12. Juli 1864 inthronisiert. Am 24. Dezember 1864 stellt König Karl die Presse- und Vereinsfreiheit wieder her, die unter seinem Vater eingeschränkt war.
1866 erkennt Württemberg die Auflösung des Deutschen Bundes an und schließt – wie andere süddeutsche Mittelstaaten – ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis mit Preußen, das 1867 publik wird, dennoch wird offiziell vom Hof, der Regierung und vom Volk eine antipreußische Haltung vertreten.
1868 wird am 26. März das allgemeine, gleiche, unmittelbare und geheime Wahlrecht für die Volksabordneten der Zweiten Kammer eingeführt.
1870 stattet Zar Alexander von Russland (der Bruder von Königin Olga) Ende Juni dem Königspaar einen Besuch in Stuttgart ab. Ende Oktober zieht sich der König nach Friedrichshafen zurück. Im November tritt Württemberg als letztes Land dem Norddeutschen Bund (und damit dem neuen Reich) gemäß Vertrag bei. 1871 wird Württemberg ein Bundesstaat des Deutschen Reiches, eine erhebliche Einschränkung der württembergischen Souveränität ist die Folge. Württemberg verliert seine bisherige internationale Stellung, gewinnt aber größere Sicherheit nach innen und nach außen. Finanzhoheit, Kulturpflege und Eisenbahnverwaltung verbleiben in württembergischer Hand, ebenso verfügt man über eine eigene Militärverwaltung, ein eigenes Post- und Telegraphenwesen. Die Brandweinsteuer wird Württemberg bis 1887 zugestanden.
1876 wird der frühere Finanzminister Hermann von Mittnacht (1825-1909) Ministerpräsident. 1888 führt die homosexuelle Neigung des Königs zu einem Skandal, König Karl hatte seinen Freund, einen Amerikaner namens Charles Woodcock zum Kammerherrn ernannte und sogar zum Baron Savage erhaben, König Karl trennt sich Ende November in Nizza aufgrund der öffentlichen Kritik von seinem Freund.
1891 kehrt Karl von seinen üblichen Sommeraufenthalten in Friedrichshafen und Bebenhausen am 3. Oktober todkrank nach Stuttgart zurück und stirbt am 6. Oktober. Ein Jahr später, am 30. Oktober 1892 stirbt Königin Olga und wird neben König Karl in der Gruft der Schlosskirche im Alten Schloss bestattet.